Erscheinung des Herrn und Datei:320px-Extensive Landwirtschaft im Norden Benins bei Djougou.jpg: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
 
(== Beschreibung == Importing file)
Markierung: Serverseitig hochgeladene Datei
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Kreshenie.jpg|miniatur|Ikone der Taufe Jesu]]
== Beschreibung ==
[[Datei:Hortus deliciarum baptism of Jesus.jpg|mini|Die Taufe Jesu im Jordan, Darstellung aus dem [[Wikipedia:Hortus Deliciarum|Hortus Deliciarum]] der [[Wikipedia:Herrad von Landsberg|Herrad von Landsberg]], um 1175]]
Importing file
[[Datei:Giotto di Bondone - No. 18 Scenes from the Life of Christ - 2. Adoration of the Magi - WGA09195.jpg|mini|''Adorazione dei Magi'', [[Wikipedia:Fresko|Fresko]] in der [[Wikipedia:Cappella degli Scrovegni|Cappella degli Scrovegni]] (Padua) von [[Wikipedia:Giotto di Bondone|Giotto di Bondone]] mit Darstellung eines [[Komet]]s (um 1305)]]
[[Datei:7222 Adoración de los Reyes Magos.jpg|mini|[[Wikipedia:El Greco|El Greco]]: ''Anbetung der Heiligen Drei Könige'', [[Wikipedia:1568|1568]] [[Wikipedia:Museo Soumaya|Museo Soumaya]], [[Wikipedia:Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]]]]
 
'''Epiphánias'''<ref>Diese in den evangelischen Kirchen gebräuchliche Form ist der Genitiv des griechischen Wortes, den die lateinischen Liturgiebücher des Westens in der Fügung ''festum Epiphanias (Domini)'' übernommen hatten, vgl. [http://www.peter-hug.ch/lexikon/epiphania Artikel] in [[w:Meyers Konversations-Lexikon|Meyers Konversations-Lexikon]].</ref>, '''Epiphanía''', '''Epiphanie''' (von {{ELSalt|ἐπιφάνεια}} ''epipháneïa'', [[lat.]] ''epiphanīa'' „Erscheinung“) bzw. '''Epiphániasfest''' ist der ursprüngliche und heute noch in der [[Evangelische Kirche|evangelischen Kirche]] gebräuchliche Name eines am [[6. Januar]] begangenen Festes im [[Christentum]]; in der aktuellen Ausgabe der [[w:Perikopenordnung|Perikopenordnung]] wird es als „Fest der Erscheinung des Herrn: Epiphanias“ bezeichnet. In Teilen findet auch der Begriff ''[[Theophanie]]'' ({{lang|grc|θεοφάνεια}} „Erscheinen Gottes“) synonym hierzu Verwendung.<ref>Zu möglichen Abgrenzungen vgl. {{WiBiLex|Epiphanie (AT)|autor=[[w:Thomas Hieke|Thomas Hieke]]|zugriff=2018-12-27}}</ref> In der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]] wird es als Fest der '''Erscheinung des Herrn''' ''(Sollemnitas in Epiphania Domini),'' volkstümlich und in vielen Kalendern auch als '''Dreikönigsfest''', '''Dreikönigstag''', '''[[Heilige Drei Könige]]''' und '''Heiligedreikönigstag''' bezeichnet,<ref>Als „Epiphanias/Heiligedreikönigstag“ wird der kirchliche Feiertag am 6.&nbsp;Januar in [http://www.nds-voris.de/jportal/?quelle=jlink&query=FeiertG+ND+%C2%A7+7&psml=bsvorisprod.psml&max=true §&nbsp;7]&nbsp;Absatz&nbsp;1&nbsp;Buchstabe&nbsp;a des [http://www.nds-voris.de/jportal/?quelle=jlink&query=FeiertG+ND&psml=bsvorisprod.psml&max=true&aiz=true Niedersächsischen Gesetzes über die Feiertage (NFeiertagsG)] in der Fassung vom 7.&nbsp;März 1995 (Nds.&nbsp;GVBl. 1995, S.&nbsp;50), zuletzt geändert durch Gesetz vom 5.&nbsp;Juni 2013 (Nds.&nbsp;GVBl. 2013 S.&nbsp;131) bezeichnet.</ref> regional vereinzelt bis heute u.&nbsp;a. auch als ''Großneujahr, Hohes Neujahr, [[w:Hochneujahr|Hochneujahr]]'' oder ''Oberster'' bekannt. In Österreich wird dieser Tag auch ''Weihnachtszwölfer'' genannt. Diese Bezeichnung leitet sich vermutlich von dem alten Brauchtum ab, das [[Weihnachten|Weihnachtsfest]] zwölf Tage lang zu begehen, wovon der letzte Tag das Fest der Erscheinung des Herrn war.
 
Das Fest wird von den Westkirchen der Anbetung des Kindes durch die [[Heilige Drei Könige|Weisen aus dem Morgenland]] zugeordnet, in den [[w:Ostkirche|Ostkirche]]n als Tag der [[Taufe Jesu]] und Offenbarung der allerheiligsten [[Dreifaltigkeit]] begangen.
 
== Kalendertag ==
Epiphanie und Geburt Christi wurden ursprünglich am 6.&nbsp;Januar in einem Fest gefeiert. In der [[w:Armenische Apostolische Kirche|Armenischen Apostolischen Kirche]] ist das bis heute noch der Fall, wohingegen das Fest der Geburt Christi in der römischen Staatskirche im Jahre 432 n.&nbsp;Chr. auf den 25.&nbsp;Dezember verlegt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.erzbistum-muenchen.de/Page000646.aspx |titel=Gott zeigt sich den Menschen: damals, heute und am Ende der Zeiten |hrsg=Erzbistum München und Freising |datum=2010 |zugriff=2014-01-06 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140106173735/http://www.erzbistum-muenchen.de/Page000646.aspx |archiv-datum=2014-01-06}}<br />{{Internetquelle | autor=Vazken Movsesian | url=http://www.armenianchurchlibrary.com/files/Jan6orDec25_frvazkenmovsesian.pdf | titel=December 25 or January 6: When shall we celebrate Christmas? | hrsg=Armenian Church Youth Ministries | datum=2003 | zugriff=2014-01-06 | seiten=2 | format=pdf; 118&nbsp;kB }}</ref> Durch die [[Gregorianischer Kalender|Kalenderreform]] von 1582 wurden auch die Feste von orthodoxer und katholischer Kirche gegeneinander verschoben. Der 25.&nbsp;Dezember des julianischen Kalenders fiel lange Zeit auf den 6.&nbsp;Januar und fällt im 20. und 21.&nbsp;Jahrhundert auf den 7.&nbsp;Januar des gregorianischen Kalenders, dennoch feiern die orthodoxen Kirchen Weihnachten am 25.&nbsp;Dezember. Da für die armenischen Christen im Heiligen Land ebenso der julianische Kalender gilt, wird dort Weihnachten zusammen mit dem Fest der Taufe Christi als ''Epiphanias'' am julianischen 6.&nbsp;Januar, nach gregorianischem Kalender am 19.&nbsp;Januar begangen.
 
== Geschichte und Inhalte ==
 
In der Nacht vom [[5. Januar|5.]] auf den [[6. Januar]] wurde im [[Hellenismus|hellenistischen]] [[Ägypten]] das Fest des aus der [[Jungfrau]] [[Kore]] (= [[Persephone]]) geborenen Sonnengottes [[Aion]] gefeiert, der auch mit Osiris als irdischer Erscheinung des [[Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] gleichgesetzt wurde. Am folgenden Tag, dem 6. Januar, wurde heilbringendes Wasser aus den Fluten des [[w:Nil|Nil]] geschöpft.<ref>[[Epiphanius von Salamis]] ''adversus haereses'' 51</ref> Es wurde mit diesem Fest auf das zur [[Erde (Planet)|Erde]] herabsteigende menschheitliche [[Manas]] bzw. [[Geistselbst]] hingewiesen, das in der [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]] gleichsam zerstückelt wurde in den einzelnen [[Leib|Menschenleibern]] sein [[Grab]] fand und erst durch eine Art von allgemeiner Taufe aus dem [[Wasser]] heraus wiedergeboren wurde. Später wurde von den [[Christen]] auf diesen Tag das [[Dreikönigsfest]] bzw. das [[Epiphaniasfest]] festgelegt, das an die [[Jordan-Taufe]] erinnert.
 
{{BZ|... der 6. Januar
ist dasselbe Datum, an welchem im alten Ägypten das sogenannte Osirisfest gefeiert
wurde, das Fest des wiedergefundenen Osiris. Osiris wird bekanntlich überwunden
von seinem Gegner Typhon, er wird von der Isis gesucht und wiedergefunden.
Dieses Wiederfinden des Osiris, des Sohnes Gottes, wird dargestellt
durch das Fest vom 6. Januar. Das Dreikönigsfest ist dasselbe Fest, nur daß es
christlich geworden ist. Dieses Fest finden wir auch bei den Assyrern, den Armeniern
und den Phöniziern. Überall ist es da ein Fest, das verknüpft ist mit einer
Art von allgemeiner Taufe, wo aus dem Wasser heraus eine Wiedergeburt stattfindet.
Das deutet schon den Zusammenhang an mit dem wiedergefundenen Osiris.
Was ist überhaupt der verschwundene Osiris? Der verschwundene Osiris stellt
uns dar jenen Übergang, der stattfindet zwischen den Zeiten vor der Mitte der
lemurischen Rasse und den Zeiten nach der Mitte der lemurischen Rasse. Vor der
Mitte der lemurischen Rasse gab es keinen Menschen, der mit Manas begabt war.
Erst in der Mitte der lemurischen Zeit senkte sich Manas herab und befruchtete
die Menschen. In jedem einzelnen Menschen wird ein Grab geschaffen für das in
die Menschheit aufgeteilte Manas (Geistselbst) - für Osiris, der dargestellt wird
als zerstückelt. Es ist die manasische Gottheit, die aufgeteilt worden ist und in
den Menschen wohnt. Gräber des Osiris heißen die menschlichen Körper in der
ägyptischen Geheimsprache. Manas ist so lange nicht befreit, bis die wiedererscheinende
Liebe Manas befreien kann.
 
Was ist die wiedererscheinende liebe? Was entstanden war mit der Manasbefruchtung
in der Mitte der lemurischen Zeit - etwas vorher und etwas nachher
-, das war das Einziehen des Leidenschaftsprinzipes in die Menschheit. Vor
dieser Zeit hat es kein eigentliches Leidenschaftsprinzip gegeben. Die Tiere der
vorhergehenden Zeiten waren Kaltblüter. Und auch der Mensch selbst war damals
noch nicht mit warmem Blute begabt. Die Menschen der Mondenzeit, und entsprechend
auch die Menschen der dritten Erden-Runde, kann man insofern mit
Fischen vergleichen, als sie die gleiche Wärme mit ihrer Umgebung hatten. Der
Geist Gottes brütete über den Wassern, heißt es in der Bibel von dieser Zeit. Das
Prinzip der Liebe war noch nicht im Innern der Wesen, sondern draußen als sich
offenbarendes irdisches Kama (das heißt irdische Leidenschaft). Das Kama ist die
egoistische Liebe. Der erste Bringer der egoismusfreien Liebe ist nun Christus, der
in Jesus von Nazareth erscheinen sollte.|60|4}}
 
Im antiken Griechenland wurde mit den Wörtern ''theopháneia'' und ''epipháneia'' das Erscheinen einer Gottheit bezeichnet, mit ersterem auch das Vorzeigen aller Götterbilder bei einem Fest in [[Delphi]].<ref>Das Erscheinen der Statue der Göttin [[Athene]] und ihre Begrüßung beim Plynteria-Fest in Athen schildert der Dichter [[w:Kallimachos|Kallimachos]] am Endes seines [[Hymnus]] ''Auf das Bad der Pallas''. (Kallimachos, ''Εἰς λουτρὰ τῆς Πάλλαδος'' 137&nbsp;ff.: „Auftritt Athene jetzt untrüglich. Nehmt in Empfang die Göttin, ihr Mädchen! … Gruß dir, Göttin! …“)</ref>
 
Im antiken römischen [[w:Kaiserkult|Kaiserkult]] im hellenistischen Osten des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] formte sich ein Feiertag, der die göttliche Erscheinung des [[Divus]] als Teil des [[Zeremonie]]lls beinhaltete.<ref name="Evangelium">In der antiken römischen [[w:Reichsidee|Reichsmetaphysik]] wurde zusätzlich für die Erscheinung des Herrn das Wort „Evangelium“ verwendet, so z.&nbsp;B. wiedergegeben in einem Beschluss der griechischen Bürger der Reichsprovinz Asia: „Die Vorsehung […] hat in Fürsorge und Großmut unser Dasein mit dem höchsten Schmucke gekrönt, da sie Augustus […] uns sandte als Heiland […]. Die Epiphanie des Kaisers [Augustus] hat die Hoffnungen (und Gebete) der Vorzeit überschwenglich erfüllt. […] Für den Kosmos aber begann mit dem Geburtstag des Gottes (Augustus) die Reihe der Evangelienfeste, die ihm zu Ehren gefeiert werden.“ In [[w:Ethelbert Stauffer|Ethelbert Stauffer]]: ''Jerusalem und Rom im Zeitalter Jesu Christi.'' Bern 1957; vgl. auch [[w:Vespasian|Vespasian]]s Epiphanie und Evangelienfest in Josephus’ ''Bellum Judaicum'' 4, 10, 6, 618.</ref> Der Ritus wurde ebenfalls zu Beginn des Januars gefeiert<ref name="Epiphaniefeste">Jedoch nicht ausschließlich, denn jeder divinisierte Kaiser hatte eigene Evangelienfeste und Epiphanieproklamationen, an denen seine Erscheinung gefeiert wurde.</ref> und basierte auf der Epiphanie [[w:Gaius Iulius Caesar|Iulius Caesars]], der beim Überschreiten des [[Rubikon]] am 10.&nbsp;Januar 49&nbsp;v.&nbsp;Chr. vom Volk als Heiland und lebender Gott (wahrscheinlich [[w:Divus Iulius|Divus Iulius]]) begrüßt und angebetet wurde.<ref name="Epiphanie Caesars">Manfred Clauss: ''Kaiser und Gott.'' Stuttgart/Leipzig 1999; vgl. auch die Epiphanie Caesars in Corfinium (Caesar: ''De Bello Civili.'' I.21).</ref> Grundsätzlich bedeutete die Epiphanie nichts anderes als der ''adventus,'' die Ankunft des römischen Herrschers und „seinen glückverheißenden Einzug in eine Stadt“.<ref name="Adventus">„Einleitung“ in Schott: ''Römisches Messbuch.''<br />''Adventus Caesaris'' in Aulus Hirtius: ''De Bello Gallico.'' (VIII.51).</ref>
 
Spätestens im 2.&nbsp;Jahrhundert entstand in der [[Orthodoxe Kirche|Ostkirche]] das christliche Epiphanias- oder Theophaniefest<ref name="Namen des Festes">Griechisch ''epiphaneia tou kyriou'' „Erscheinung des Herrn“ (''epiphanias'' ist Genitiv zu ''epiphaneia''); weiterhin: ''theophania'' „Erscheinung Gottes“; andere in der Antike gebräuchliche Namen sind: (1) ''ta epiphania'' oder ''he epiphanios,'' sc. ''hemera'' (selten ''he epiphaneia;'' aber z.&nbsp;B. in Athanasius: ''he somatike epiphaneia''); ''theophaneia'' ([[Latein|lat.]] ''dies epiphaniarum, festivitas declarationis, manifestationis, apparitio, acceptio''); (2) ''hemera ton photon'' (lat. ''dies luminum, dies lavacri''); (3) ''phagiphania, Bethphania'' etc.; (4) ''Festum trium regum'' u.&nbsp;a., z.&nbsp;B. ''denho'' im syro-aramäischen Christentum.</ref>, das bis zum 4.&nbsp;Jahrhundert das alte Ritual des Kaiserkultes überlagert hatte.<ref name="Rubikon">Auch heute sind in einigen christlichen Volkstraditionen noch Reste des Kaiserkultes im Epiphaniasritual zu erkennen wie die Bootsprozession während des zypriotischen [[w:Phota|]] (Fest des Lichtes), die wahrscheinlich die Überschreitung des Rubikon darstellt. Allgemein ist das Wasser – versinnbildlicht auch in der Taufe – ein wichtiges Element des Epiphaniasfestes geblieben. Auch in Westeuropa haben sich Teile des antiken römischen Festes, das in der Ausführung den [[w:Saturnalien|Saturnalia]] nicht unähnlich war, im heutigen [[w:Befana|]]-Fest (von ''Epiphania'') in Rom gehalten. Der militärische Charakter der Erscheinung des Herrn aus vorchristlicher Zeit hat sich auch im sizilianischen Epiphaniefest gehalten (Besetzung der Kirche durch Priester in bewaffneter Begleitung).</ref> Nach der [[w:Konstantinische Wende|konstantinischen Wende]] gingen einige Elemente des vorchristlichen Epiphaniaskultes, sofern sie sich auf Christus übertragen ließen, in die [[Liturgie]] ein. Die kaiserlichen Epiphanie-Riten hielten sich in [[w:Byzantinisches Reich|Byzanz]] bis zum Untergang des oströmischen Reiches, allerdings immer eingeschränkter, da die Stellung der divinisierten Caesaren als römische Staatsgötter gegenüber der Rolle des lebenden Herrschers als [[w:Stellvertreter Christi|Stellvertreter Christi]] zurückgedrängt wurde. Das ursprüngliche Datum der Epiphanie ist unbekannt. Die älteste sichere Quelle<ref name="Datierung">[[Clemens von Alexandria|Clemens]]: ''Strom.'' I, XXI, 145. In: ''P.G.,'' VIII, 888; vgl. ''Katholische Enzyklopädie.'' (1997–2007)</ref> nennt neben dem 20.&nbsp;Mai vor allem den 10.&nbsp;Januar, aber auch den heute gebräuchlichen 6.&nbsp;Tag des neuen Jahres. An diesem Tag, berichtet [[Clemens von Alexandria]], feierte die [[Gnosis|gnostische]] Sekte der [[Basilides (Gnostiker)|Basilidianer]] die Taufe Jesu, durch die nach ihrem Verständnis der Mensch Jesus Sohn Gottes wurde.
 
Mit „Erscheinung“ ist die menschliche Gegenwart Gottes in der Person [[Jesus Christus|Jesu Christi]] gemeint. Dabei wird der [[Jesus von Nazareth|Geburt Jesu]] mit der Verehrung durch die jüdischen Hirten, der [[Heilige Drei Könige|Anbetung der Weisen]] {{Bibel|Mt|2}}, seines kindlichen Wirkens bis zu seiner [[Taufe Jesu|Taufe]] im [[Jordan]] {{Bibel|Mt|3|13–17}} und seines ersten Wunders bei der [[Hochzeit zu Kana]] {{Bibel|Joh|2|1–11}} gedacht. Die [[Lateinische Kirche|abendländische Kirche]] (Westkirche), welche Jesu Geburt am 25. Dezember ([[Weihnachten]]) beging, übernahm später das Epiphanie-Fest, feierte jedoch statt der Geburt die „drei Wunder“ der [[Anbetung der Könige]] (auch „Anbetung der Weisen“ genannt), der [[Taufe Jesu]] im Jordan und der Hochzeit zu Kana. Das Fest kann als „Königsfest“ bezeichnet werden, da es besonders die Erscheinung der königlichen Macht Jesu Christi und seine Anbetung als König betont. Dieser Gedanke wurde 1925 von Papst [[Pius XI.]] zum Thema eines eigenen Festes, des [[w:Christkönigsfest|Christkönigsfest]]es, erhoben.<ref>Heinrich von Meurers: ''Das Königtum Christi.'' In: ''Pastor Bonus'' Bd. 37 (1926), S. 10–38, hier S. 24f.</ref>
 
Die geltenden [[w:Leseordnung|Lese-]] und [[w:Perikopenordnung|Perikopenordnung]]en in den evangelischen, katholischen und [[w:Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen Kirchen]] beziehen sich mit dem Evangelium {{Bibel|Mt|2|1–12}} vor allem auf die Anbetung der Weisen, so dass dieser Festinhalt heute naturgemäß im Vordergrund steht. Die in der katholischen Leseordnung gebotene alttestamentliche Lesung {{B|Jes|60|1–6}} sowie die [[Epistel]] {{B|Eph|3|2–3a.5–6}} sind auch in der evangelischen Perikopenordnung in der fünften bzw. zweiten Reihe vorgesehen. Dort kommen als weitere Lesungen {{B|Joh|1|15–18}} (III), {{B|Kol|1|24–27}} (IV) und {{B|2 Kor|4|3–6}} (VI) hinzu.
 
Die Taufe im Jordan ist dem folgenden Sonntag – in der römisch-katholischen Kirche als Fest der [[Taufe des Herrn]], im evangelischen Kirchenjahr als 1.&nbsp;Sonntag nach Epiphanias bezeichnet –, die Offenbarung bei der Hochzeit zu Kana dem wiederum darauf folgenden „2.&nbsp;Sonntag nach Epiphanias“ (evangelisch) bzw. dem „2.&nbsp;Sonntag im Jahreskreis“ im [[w:Leseordnung|Lesejahr C]] (katholisch) zugeordnet. In vorherigen evangelischen Perikopenordnungen wurde das Evangelium von der Taufe Jesu {{Bibel|Mt|3|13–17}} noch an Epiphanias gelesen.<ref>Evangelisches Gesangbuch für Rheinland und Westfalen, 1930, {{DNB|573430047}}, Anhang S.&nbsp;55.</ref>
 
Es wird angenommen, dass die Epiphanie in der Westkirche erst nach der dortigen Einführung des [[Weihnachten|Weihnachtsfestes]] am Festtag des [[Sol (römische Mythologie)|Sol Invictus]], also frühestens im 4.&nbsp;Jahrhundert liturgisch anerkannt wurde.
 
[[Datei:RIAN archive 369022 Epiphany bathing.jpg|mini|Traditionelles Eisbaden zu Epiphanias am 19. Januar in [[w:Kasan|Kasan]] (Russland)]]
Die [[Ostkirche]] feiert seit der Einführung von Weihnachten am 25.&nbsp;Dezember im [[Kirchenjahr]] mit Epiphanias nur mehr die „[[Taufe Jesu]]“, bei den [[Slawen]] verbunden mit einer [[w:Große Wasserweihe|Segnung des Wassers]] („Große Wasserweihe“) und häufig einer [[Prozession]] zu einem Gewässer. Da ein Teil der [[Orthodoxie]], vor allem in [[Russland]] und [[w:Serbien|Serbien]], [[Liturgie|liturgisch]] am [[Julianischer Kalender|julianischen Kalender]] festhält, wird Weihnachten in den betroffenen Ländern derzeit am 7.&nbsp;Januar und Epiphanie erst am 19.&nbsp;Januar begangen.
 
Das Fest der Erscheinung des Herrn wird in der Liturgie der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]] als [[w:Hochfest|Hochfest]] der Erscheinung des Herrn gefeiert. Auch der Kalender der [[evangelisch]]en Kirche enthält das Fest Epiphanias. Bis 1955 hatte die Epiphanie zudem einen [[w:Vigil (Liturgie)|Vigiltag]] am 5.&nbsp;Januar und eine [[Oktav (Liturgie)|Oktav]], die am 13.&nbsp;Januar endete; von dieser blieb nach ihrer Abschaffung durch Papst [[w:Pius XII.|Pius XII.]] noch der ehemalige Oktavtag übrig, an dem bis zur [[w:Liturgiereform|Liturgiereform]] des [[w:Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanische Konzils]] das Fest der Taufe des Herrn gefeiert wurde. Die Vigilfeier des Festes der Erscheinung hat ein eigenes liturgisches [[w:Proprium (Liturgie)|Proprium]].
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Erscheinung des Herrn}}
 
== Literatur ==
* [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger-Benedikt XVI.]]: ''Jesus von Nazareth. Prolog. Die Kindheitsgeschichten''. Herder, Freiburg im Breisgau 2012, S.&nbsp;97–115; ISBN 978-3-451-34999-7 (allgemein verständlich)
* Hans Förster: ''Die Anfänge von Weihnachten und Epiphanias. Eine Anfrage an die Entstehungshypothesen'' (= ''Studien und Texte zu Antike und Christentum.'' Bd. 46). Mohr Siebeck, Tübingen 2007, ISBN 3-16-149399-0
* [[w:Konradin Ferrari d’Occhieppo|Konradin Ferrari d’Occhieppo]]: ''Der Stern von Bethlehem in astronomischer Sicht. Legende oder Tatsache?'' Brunnen, Gießen 4. Auflage 2003.
* [[w:Marco Frenschkowski|Marco Frenschkowski]]:'' Offenbarung und Epiphanie. Bd.&nbsp;2. Die verborgene Epiphanie in Spätantike und frühem Christentum'' (WUNT II, 80). J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1997.
* {{TRE|9|762|770|Epiphaniasfest I. Kirchengeschichtlich II. Praktisch-theologisch|[[w:Friedhelm Mann|Friedhelm Mann]], [[w:Hans-Christoph Schmidt-Lauber|Hans-Christoph Schmidt-Lauber]]|wissenschaftlicher Überblick}}
* ''[[Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe]]'', Heft 60 (1977) {{BE|60}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Epiphanie}}
{{Commonscat|Epiphany|Epiphanie}}
* [http://www.kath.de/lexika/kirchenjahr/dreikoenige_06.01..html ''Dreikönige 06.01.''] In: ''Das Kirchenjahr & Brauchtum Lexikon'' auf kath.de
* {{WiBiLex|Epiphanie (AT)|Autoren=[[w:Thomas Hieke|Thomas Hieke]]}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Weihnachten]]
[[Kategorie:Jesus]]
[[Kategorie:Christologie]]
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 11. August 2022, 11:07 Uhr

Beschreibung

Importing file