Klima und Bibliothek:GA 122 Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte/Siebenter Vortrag: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Klima''' ({{ELSalt|κλίμα}}, hier in der Bedeutung von: „Neigung des Sonnenstands“, von {{polytonisch|κλίνειν}} ''klínein'' „biegen, neigen“; [[lat.]] ''clima'' von ''clinare'' „beugen, biegen, neigen“) umfasst die Gesamtheit aller im tages- und jahreszeitlich Rhythmus schwankenden, für einen bestimmten Erdenort maßgeblichen [[Wikipedia:Meteorologie|meteorologischen]], [[wetter]]bestimmenden [[Prozess]]e der [[Wikipedia:Erdatmosphäre|Erdatmosphäre]]. Das Klima hängt stark von der durchschnittlichen [[Sonne]]neinstrahlung, aber auch von der Beziehung zu [[Kontinent]]en und [[Sieben Weltmeere|Meeren]] ab. Alle vier [[Elemente]] ([[Feuer]], [[Luft]], [[Wasser]] und [[Erde]]) und alle [[Äther]]arten ([[Wärmeäther]], [[Lichtäther]], [[Klangäther]] und [[Lebensäther]]) sind mit wechselnden Beiträgen an der Klimabildung beteiligt und prägen dadurch auch die [[Volkstemperamente]] der dort lebenden [[Volk|Völker]].
 
Das italienische Volke verbindet mit seinem Volksgeist über das [[Luft]]element und den Atmungsprozess, das französische Volk über das [[Wasser]]element, das britische Volk über das fest [[Erdelement]], namentlich über das [[Salz]]artige, und das deutschen Volkes über die äußere und innere [[Wärme]]. Der amerikanische Volksgeist wirkt über die [[elektrisch]]en und [[magnetisch]]en Kräfte der Erde und der russische Volksgeist über das besonders durch die Vegetation der Erde zurückgestrahlte Sonnenlicht, also über den [[Lichtäther]], das direkt auf das Haupt wirkt. Bei den asiatischen Völkern wirkt der Volksgeist nicht nur über das Licht sondern auch über den [[Klangäther]] und zwar ebenfalls direkt auf das Haupt. Modifiziert wird diese Wirkung aber durch den Atmungsrhythmus von unten her, was dann durch die Atemtechniken des [[Yoga]] noch besonders geschult wird {{Lit|{{G|174a|258ff}}, {{G|181|149ff}}}}.
 
<div style="margin-left:20px">
"In realem
Sinne kann man von einem Volkstemperament sprechen. Völker
haben wirklich ihre Temperamente, doch der einzelne kann sich gut
herausheben aus dem Volkstemperament, es wirkt nicht prädisponierend
auf das Individuum. Man muß darauf Rücksicht nehmen, daß
man ja nicht die Individualität des einzelnen identifiziert mit dem
Temperament des ganzen Volkes. Es würde zum Beispiel ganz falsch
sein, wenn man den Russen als einzelnen von heute identifizierte mit
dem Temperament des russischen Volkes. Dieses wäre melancholisch,
während der einzelne Russe als solcher heute vielleicht mehr sanguinisch
ist. Jeder hat die Möglichkeit, zu seinem eigenen Temperament
zu kommen.
 
Die Art des Volkstemperamentes drückt sich selbst in den einzelnen
Sprachen aus. Man kann daher durchaus sagen: die Sprache des einen
Volkes ist so, die des anderen so. Man kann sagen: Die englische Sprache
ist durchaus phlegmatisch und die griechische im eminentesten Sinne
sanguinisch. Solche Dinge lassen sich durchaus als Bezeichnung von
realen Wirklichkeiten sagen. Die deutsche Sprache hat, wie ja im Deutschen
vielfach ein Mittelding gegeben ist, sehr starke melancholische
und sehr starke sanguinische Züge. Das können Sie sehen, wenn die
deutsche Sprache in ihrer Grundform zum Ausdruck kommt, wie namentlich
in der mehr philosophischen Rede. Ich erinnere an die wunderbare
Prägung der philosophischen Rede bei Fichte und an einzelne
Stellen von Hegels «Ästhetik». Da werden Sie finden, daß da der
Grundcharakter der deutschen Sprache ganz besonders deutlich zum
Ausdruck kommt.
 
Der italienische Volksgeist hat eine besondere Verwandtschaft mit
der Luft; der französische einen besonderen Zusammenhang mit allem
Flüssigen; der englisch-amerikanische, namentlich der englische, einen
Zusammenhang mit dem Festen, der amerikanische sogar mit dem Unterirdischen,
nämlich mit dem Erdmagnetismus und der Erdelektrizität.
Dann der russische mit dem Licht, aber mit dem von der Erde, von
den Pflanzen zurückgestrahlten Licht. Der deutsche mit der Wärme,
von der Sie gleich finden werden, daß sie einen Doppelcharakter hat:
nämlich innere und äußere, Blutwärme und atmosphärische Wärme.
Da finden Sie gleich einen polarischen Charakter, auch bei der Zuteilung
zu diesen Elementarzuständen. Auch da finden wir dieses Polarische,
dieses Zwiespältige des deutschen Wesens, das also in allem
drinnen ist." {{Lit|{{G|295|54f}}}}
</div>
 
Das Klima beeinflusst auch das Zusammenwirken der [[Wesensglieder]] im Menschenwesen. Im heißeren Klima ist der Unterschied zwischen Aterien- und Venenblut geringer und dadurch wird mehr die [[Ich]]-Natur herausgestaltet; im kälteren Klima tritt stärker das [[Astralleib|Astralische]] hervor.
 
<div style="margin-left:20px">
"Das hängt
damit zusammen, daß in der Tat jene feine Nuancierung zwischen
südlicherem, warmem Klima und nördlicherem, kälterem Klima sich
da geltend macht, daß das kältere Klima mehr das Astralische, das
wärmere Klima mehr die Ich-Natur des Menschen herausgestaltet.
Daher sehen wir auch, je weiter wir in heiße Zonen kommen, wie
der Unterschied in der Blutfärbung zwischen Arterien und Venen
weniger differenziert ist, während im Norden die Leute scharf ausgeprägte
rote und blaue Blutadern haben. Der Unterschied zwischen
roten und blauen Blutadern schwindet um so mehr, je weiter man
in heiße Zonen kommt. Je weniger der Mensch diese zwei Sorten,
das Arterienblut und das Venenblut, differenziert hat, desto tiefer
ist sein astralischer Leib und damit die gegenwärtige Ich-Konfiguration
in sein Ich eingetaucht; wir finden um so mehr Ich, je mehr wir
in heißere Klimate kommen. Das ist interessant, daß auch die äußere
geographische Ausbreitung mit dem zusammenhängt, was einfach
aus dem Geographischen heraus den Menschen mehr zum Ich oder
mehr zum astralischen Leib macht." {{Lit|{{G|225|80f}}}}
</div>
 
Namentlich die [[Sonne]]neinstrahlung hat auch einen Einfluss auf die [[Dreigliederung des menschlichen Organismus]]:
 
<div style="margin-left:20px">
"Da haben wir zunächst zwei Gegensätze auf der Erde: das Polarische
und das Tropische. Die Wirkung dieses Gegensatzes zeigt sich
ja deutlich im menschlichen Leben. Nicht wahr, das polarische Leben
bringt im Menschen einen gewissen geistig-apathischen Zustand
hervor. Der schroffe Gegensatz, ein langer Winter und langer Sommer,
die fast Tag- und Nacht-Bedeutung haben, bringt im Menschen
eine gewisse Apathie hervor, so daß man sagen kann, da lebt der
Mensch in einem Weltmilieu drinnen, das ihn apathisch macht. In
der tropischen Gegend lebt der Mensch auch in einem Weltmilieu
drinnen, das ihn apathisch macht. Aber der Apathie der polarischen
Gegenden liegt eine äußere spärliche Vegetation zugrunde, die auf
eigentümliche Weise auch da, wo sie sich entfaltet, mager, spärlich
ist. Der tropischen Apathie des Menschen liegt zugrunde eine reiche,
üppige Vegetation. Und aus diesem Ganzen der Umgebung
kann man sagen: Die Apathie, die den Menschen befällt in polarischen
Gegenden, ist eine andere Apathie als diejenige, die den Menschen
befällt in tropischen Gegenden. Apathisch wird er in beiden
Gegenden, aber die Apathie ergibt sich gewissermaßen aus verschiedenen
Untergründen. In der gemäßigten Zone ist ein Ausgleich vorhanden.
Da entwickeln sich, möchte ich sagen, in einem gewissen
Gleichgewicht die menschlichen Fähigkeiten.
 
Nun wird niemand daran zweifeln, daß das etwas zu tun hat mit
dem solarischen Leben. Aber wie ist der Zusammenhang mit dem
solarischen Leben? Sehen Sie, wenn man - wie gesagt, ich will zuerst
einiges durch Anschauen entwickeln, damit wir zu Begriffen kommen
- , wenn man den Dingen zugrunde geht, findet man, daß das
polarische Leben auf den Menschen so wirkt, daß das Sonnenleben
zunächst stark sich da auslebt. Die Erde entringt sich da dem Sonnenleben,
sie laßt ihre Wirkungen nicht von unten herauf in die Vegetation
schießen. Der Mensch ist dem eigentlichen Sonnenleben
ausgesetzt - Sie müssen nur das Sonnenleben nicht bloß in der Wärme
suchen -, und daß er das ist, bezeugt das Aussehen der Vegetation.
Wir haben also ein Überwiegen des solarischen Einflusses in der
polarischen Zone. Welches Leben überwiegt in der tropischen Zone?
Dort überwiegt das tellurische Leben, das Erdenleben. Das schießt
in die Vegetation hinein. Das macht die Vegetation üppig, reich.
Das benimmt dem Menschen auch das Gleichmaß seiner Fähigkeiten,
aber es kommt von einer anderen Seite her im Norden wie im
Süden. Also, in polarischen Gegenden unterdrückt das Sonnenlicht
seine innere Entfaltung; in den tropischen Gegenden unterdrückt
dasjenige, was von der Erde aufschießt, seine inneren Fähigkeiten.
Und wir sehen einen gewissen Gegensatz, den Gegensatz, der sich
zeigt in einem Überwiegen des solarischen Lebens um den Pol herum;
in einem Überwiegen des tellurischen Lebens in den tropischen
Gegenden, in der Äquatornähe.
 
Und wenn wir dann hinschauen auf den Menschen und die
menschliche Gestalt ins Auge fassen, dann werden wir uns sagen:
Dasjenige, was - bitte nehmen Sie zunächst nur als Paradoxie das
hin, wenn ich jetzt die menschliche Gestalt in einem gewissen Sinne
ernst nehme - in der äußeren Gestalt nachbildet den Weltenraum,
die Kugel, die Sphärengestalt des Weltenraumes - das menschliche
Haupt -, das ist auch während des Lebens in der polarischen Zone
zunächst, ist dem Außerirdischen ausgesetzt. Dasjenige, was Stoffwechselsystem
im Zusammenhang mit den Gliedmaßen ist, das ist
in der tropischen Zone dem irdischen Leben ausgesetzt. Wir kommen
so zu einer besonderen Beziehung des menschlichen Hauptes
zum außerirdischen Leben und des menschlichen Stoffwechselsystems
zusammen mit dem Gliedmaßensystem zum irdischen Leben.
Wir sehen also, daß der Mensch so im Weltenall drinnensteht, daß
er mit seinem Haupt, der Nerven-Sinnesorganisation, mehr der
außerirdischen Umwelt zugeordnet ist, mit der Stoffwechselorganisation
mehr dem irdischen Leben, und wir werden in der gemäßigten
Zone eine Art fortwährenden Ausgleichs zu suchen haben zwischen
dem Kopfsystem und dem Stoffwechselsystem. Wir werden in
der gemäßigten Zone vorzugsweise das rhythmische System im Menschen
in Ausbildung begriffen haben.
 
Jetzt sehen Sie, daß ein gewisser Zusammenhang zwischen dieser
Dreigliederung des Menschen - Nerven-Sinnessystem, rhythmisches
System, Stoffwechselsystem - und der Außenwelt vorhanden ist. Sie
sehen, daß das Kopfsystem mehr der ganzen Umwelt zugeordnet ist,
daß das rhythmische System der Ausgleich zwischen der Umwelt
und der irdischen Welt ist und das Stoffwechselsystem zugeordnet
ist der irdischen Welt." {{Lit|{{G|323|47ff}}}}
</div>
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Klima}}
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Mitteleuropa zwischen Ost und West'', [[GA 174a]] (1982), ISBN 3-7274-1741-2 {{Vorträge|174a}}
#Rudolf Steiner: ''Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft'', [[GA 181]] (1991), ISBN 3-7274-1810-9 {{Vorträge|181}}
#Rudolf Steiner: ''Drei Perspektiven der Anthroposophie. Kulturphänomene, geisteswissenschaftlich betrachtet.'', [[GA 225]] (1990), ISBN 3-7274-2252-1 {{Vorträge|225}}
#Rudolf Steiner: ''Erziehungskunst. Seminarbesprechungen und Lehrplanvorträge'', [[GA 295]] (1984), ISBN 3-7274-2950-X {{Vorträge|295}}
#Rudolf Steiner: ''Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie'', [[GA 323]] (1997), ISBN 3-7274-3230-6 {{Vorträge|323}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Erde]] [[Kategorie:Klima|!]] [[Kategorie:Meteorologie]] [[Kategorie:Wetter]]

Aktuelle Version vom 6. Juni 2009, 17:20 Uhr