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Germanisch-Angelsächsische Kultur

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Die Germanisch-Angelsächsische Kultur (1413 - 3573 n. Chr.) ist die fünfte nachatlantische Kulturepoche; in dieser Kulturepoche, die im historischen Zusammenhang allgemein als Neuzeit bezeichnet wird, leben wir gegenwärtig. Sie dient der Ausbildung der Bewusstseinsseele und kann daher auch als Bewusstseinsseelenkultur bezeichnet werden. Sie steht unter dem Zeichen der Fische, ist also das Fische-Zeitalter.

"Wir sind eingetreten in das Zeitalter der Fische. Es prägt sich im wesentlichen darinnen aus, daß aus dem Makrokosmos der Mensch die Kraft empfängt zu abstrakten Begriffen. Diese Kraft empfängt der Mensch heute vom Makrokosmos. Aber vorläufig sind die abstrakten Begriffe dasjenige, von dem der Mensch noch nicht weiß, wie er es wiederum zusammenknüpfen soll mit der Wirklichkeit. Es muß wiederum zusammengeknüpft werden mit der Wirklichkeit." (Lit.: GA 180, S. 169)

"Wir stehen ja seit Jahrhunderten im Zeichen der Fische, und gerade im Zeichen der Fische vollzieht sich der Übergang zum Intellektualismus des Menschen. Wenn Sie aber zurückgehen bis dahin, wo noch der Widder berechtigt war, wo man also im alten Sinne von dem Tierkreis reden konnte, dann haben Sie nicht viel mehr als Schütze, Bock, Wassermann und Fische, respektive die Berufe: Jäger, Tierzüchter, Ackerbauer und Handeltreibender. Alles das, was an Industriellem gekommen ist und so weiter, das gehört schon in die Fische hinein; das ist schon eine Wiederholung. Denken Sie sich doch einmal: Wir leben im Zeitalter der Fische; da hat sich alles das herausgebildet, was heute unsere Maschinenkultur und so weiter ist. Gehen wir hinter dieses zurück in die Widderzeit, so haben wir noch die ehrlichen vier Berufe, wenn sie auch etwas komplizierter und modifizierter sind, die den Menschen in die Natur hineinstellen. Und dann können wir weiter zurückgehen - in das Stierzeitalter, den dritten, zweiten, ersten nachatlantischen Zeitraum, den letzten atlantischen, den vorletzten atlantischen und so weiter: so würden wir zurückkommen und würden, wenn wir weiter zurückkommen bis wiederum in das Zeitalter der Fische, den Menschen noch haben als ein vollständig ätherisches Wesen, das noch nicht in die physische Welt heruntergestiegen ist. Und weil wir ihn da haben in den Fischen, wo er einmal war als ein ätherisches Wesen, wiederholt er im Grunde genommen das, was er dazumal beim eigentlichen Menschwerden durchgemacht hat. Er wiederholt es seit der Mitte des 15. Jahrhunderts, aber er wiederholt es in abstrakter Weise. Dazumal wuchs er konkret in sein Menschentum hinein. Seither wächst er in seine Abstraktionen hinein, denn eine Maschine ist auch eine Abstraktion. Seither, seit das Zeitalter der Fische wiederum da ist, ist der Mensch eigentlich hineingestellt in das, was ihn auflöst. Und wird der Mensch gar wiederum zurück in den Wassermann kommen, dann wird diese Auflösung wesentlich weiterschreiten, dann wird er vor allen Dingen nicht den geringsten Zusammenhang mit der Welt haben können, wenn er sich nicht an die geistige Welt hält. Eben wegen dieser Wiederholung muß der Mensch in die geistige Welt einrücken." (Lit.: GA 208, S. 76f)

"Die Impulse der Bewußtseinsseele wirken vereinzelnd und vereinsamend, wenn sie nicht in anthroposophischer Gestaltung geübt werden. Man kann dies als Menschheitstragik empfinden. Aber gerade die stärkste innere Einsamkeit des Gegenwartsmenschen erweckt die große Sehnsucht nach Gemeinschaft." (Carl Unger: Aus der Sprache der Bewußtseinsseele, S. 27). Eine rechte Gemeinschaft aber wird - soll sie nicht in bereits überholte Bewußtseinszustände zurückfallen - nur in Gemeinschaft mit geistbewußten Menschen - Anthroposophen - dem Zeitalter gemäß gepflegt werden können.

In der Apokalypse des Johannes wird in dem Sendschreiben an die Gemeinde von Sardes auf unsere gegenwärtige Zeit hingewiesen.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse. Alte Mythen und ihre Bedeutung, GA 180 (1980), ISBN 3-7274-1800-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Anthroposophie als Kosmosophie – Zweiter Teil, GA 208 (1992), ISBN 3-7274-2080-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Carl Unger: Aus der Sprache der Bewußtseinsseele, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2007


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Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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