Friedrich Nietzsche

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Friedrich Nietzsche, 1882 (Photographie von Gustav Adolf Schultze)

Friedrich Wilhelm Nietzsche (* 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen; † 25. August 1900 in Weimar) war ein Klassischer Philologe, der postum als Philosoph zu Weltruhm kam. Als Nebenwerke schuf er Dichtungen und musikalische Kompositionen. Ursprünglich preußischer Staatsbürger, war er seit seiner Übersiedlung nach Basel 1869 staatenlos.

Nietzsche wurde unmittelbar im Anschluss an sein Studium, mit 24 Jahren, Professor für klassische Philologie in Basel. Bereits zehn Jahre später legte er aus gesundheitlichen Gründen die Professur nieder. Von nun an bereiste er – auf der Suche nach Orten, deren Klima sich günstig auf seine Leiden auswirkt – Frankreich, Italien, Deutschland und die Schweiz. Ab seinem 45. Lebensjahr litt er infolge einer Syphilis unter einer schweren psychischen Krankheit, die ihn arbeits- und geschäftsunfähig machte. Als Pflegefall verbrachte er den Rest seines Lebens in der Obhut zunächst seiner Mutter, dann seiner Schwester Förster-Nietzsche. Er starb im Jahre 1900 im Alter von 55 Jahren. Seine Anfang der 1890er Jahre rasch einsetzende Berühmtheit hat er selbst nicht mehr bewusst erlebt.

Den jungen Nietzsche beeindruckte besonders die Philosophie Schopenhauers. Später wandte er sich von dessen Pessimismus ab und stellte eine radikale Lebensbejahung in den Mittelpunkt seiner Philosophie. Sein Werk enthält scharfe Kritiken an Moral, Religion, Philosophie, Wissenschaft und Formen der Kunst. Die zeitgenössische Kultur war in seinen Augen lebensschwächer als die des antiken Griechenlands. Wiederkehrendes Ziel von Nietzsches Angriffen ist vor allem die christliche Moral sowie die christliche und platonistische Metaphysik. Er stellte den Wert der Wahrheit überhaupt in Frage und wurde damit Wegbereiter postmoderner philosophischer Ansätze. Auch Nietzsches Konzepte des „Übermenschen“, des „Willens zur Macht“ oder der „ewigen Wiederkunft“ geben bis heute Anlass zu Deutungen und Diskussionen.

Nietzsches Denken hat weit über die Philosophie hinaus gewirkt und bis heute unterschiedlichste Deutungen und Bewertungen erfahren. Nietzsche schuf keine systematische Philosophie. Oft wählte er den Aphorismus als Ausdrucksform seiner Gedanken. Seine Prosa, seine Gedichte und der pathetisch-lyrische Stil von Also sprach Zarathustra verschafften ihm auch Anerkennung als Schriftsteller.

Nietzsche und die Anthroposophie

In seinem Frühwerk "Nietzsche ein Kämpfer gegen seine Zeit" zeichnet Rudolf Steiner ein positives Bild Nietzsches. Die Spätwerke Nietzsches wie insbesondere "Der Wille zur Macht" und "Antichrist" sieht Steiner als inspiriert von Ahriman an, wo Nietzsche nur der "Schreiber" war.

Einzelnachweise


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