Windpferd

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Bronzeminiatur eines Tibetischen Windpferdes

Das Windpferd (mongol. *хиймори, Chiimori oder Hiimori; alttürk. *Rüzgar Tayi, „Fohlen des Windes“; tibet. *rlung-rta) ist im Schamanismus bzw. Tengrismus Zentralasiens und durch den Einfluss des tibetischen Bön auch im Tibetischen Buddhismus ein imaginatives Bild für die persönliche geistige Kraft, die in der Brust des Menschen wohnt und das Gleichgewicht zwischen dem Himmelsvater (alttürk. tengri; mong. tenger) und der Mutter Erde finden muss. Durch Tieropfer oder die Inhalation des Rauchs bestimmter Kräuter kann der Schamane sein Windpferd stärken. Böse Absichten schwächen das Windpferd und wirken, vergleichbar dem Karma, zerstörerisch auf den Menschen zurück.

Im Tibetischen Buddhismus erscheint das Windpferd in Gesellschaft der vier Tiere, die die vier Himmelsrichtungen repräsentieren (Garuda resp. Kyung, Drache, Tiger und Schneelöwe), die ihrerseits der chinesischen Mythologie entstammen.

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