Vollmond

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Vollmond

Bei Vollmond wirken die Mondkräfte, die Jahve heruntersendet, besonders auf den unteren Menschen, namentlich auf die Fortpflanzungsorgane.

Frauen wählen die Vollmondzeit für den Herabstieg zur irdischen Inkarnation. Das bedeutet natürlich nicht, dass nur bei Vollmond Frauen geboren werden, aber zur Vollmondzeit empfangen sie entscheidende Impulse für ihre bevorstehende weibliche Inkarnation. Männer wählen hingegen die Neumondzeit, um die nötigen Kräfte für ihre männliche Inkarnation zu sammeln.

Christus und der Ostervollmond

Der Ostersonntag, der Tag der Auferstehung Christi, ist aus wahrer geistiger Einsicht so festgelegt, dass er dem ersten Frühlingsvollmond folgt. Bedeutsam ist dabei aus okkulter Sicht, dass als Folge des Sündenfalls mit jedem Vollmond der Sonne unwiederbringlich Kräfte genommen werden, die fruchtbar und heilsam auf Erden wirksam werden können. Durch das Mysterium von Golgatha wurde dazu ein Ausgleich geschaffen.

„Dieses Mondenlicht, wenn es der Okkultist zu ergründen sucht, dann erinnert es ihn zunächst an die strafende Stimme Jahves im Paradies nach der Versuchung Luzifers, dann erinnert es ihn freilich auch wiederum an die Wunderbare, geheimnisvolle Tatsache, wie der Buddha in einer Silbermondnacht seinen Geist ausgehaucht hat in das kosmische Weltenall. Was sagt uns das Mondenlicht, das da ist in der Finsternis der Nacht wie der Traum im Schlaf des Menschen? - Der Okkultist erfährt, daß von den Kräften der wirkenden Sonne, von den immer wieder und wiederum die Erdenevolution erneuernden Kräften der Sonne, stets so viel hinweggenommen wird, als Licht der Sonne zurückgestrahlt wird vom vollen Mond. Die Menschenseele mag sich hineinträumen in die mondbeglänzten Zaubernächte, der Okkultist weiß, daß so viel genommen wird von der Kraft des Sonnenlichtes und der Sonnenwärme, als zurückstrahlt der volle Mond von diesem Sonnenlicht zur Erde.

So ist der Vollmond das stetige Symbolum dessen, was der Sonne genommen wird. Und wenn die Sonne in jedem neuen Frühling mit ihren Kräften neuerdings heraufdringt in das irdische Leben, so weiß der Okkultist, daß, wenn das auch für die äußere Beobachtung wenig wahrnehmbar ist, mit jedem neuen Frühling die Sonne schwächere Kräfte hat, als sie im alten, vorhergehenden Frühling hatte, und daß ihr ebensoviel von ihren Kräften genommen ist, als Vollmondlicht über die Erde hingeschienen hat. So ist der Vollmond, der da erscheint nach dem Frühlingsbeginne, so geheimnisvoll, so seelenbeschwingend er auch den Menschen erscheint, zugleich ein ernster, strenger Mahner an die irdisch-kosmische Tatsache, daß Kräfte der Sonne mit jedem neuen Frühling hingeschwunden sind, und daß der Mensch nimmermehr das in seiner Erdenmission erreichen könnte, was er erreichen würde, wenn der Sonne diese Kräfte nicht genommen würden. Diese Tatsache zu empfinden, stellt ein gewaltiges Fragezeichen in den Kosmos, dieses Fragezeichen empfindend, verhielten sich in ihrem Herzen die alten Okkultisten.

So sagten sich die alten Okkultisten: Wir blicken hinauf zur Sonne, deren Geheimnisse Zarathustra einstmals den Menschen verkündet hatte. Wir blicken hinauf zu dem Monde, dessen Geheimnis in der Jahve-Religion seinen bedeutendsten Ausdruck gefunden hat. Wenn wir die beiden Himmelszeichen schauen, dann wissen wir: Zusammenwirken von Sonne und Mond bedeutet Erdenniedergang. — Dann schauten diese alten Okkultisten hin auf einen Punkt der Erdenentwickelung selbst, auf jenen Punkt, wo aufging aus der Erde selber in der Fülle der Zeit der Geist der Sonne in dem Leibe des Jesus von Nazareth. Damals, als Christus starb am Kreuz von Golgatha und der Geist des Christus sich mit der Erde verband, da war das kosmische Ereignis im Erdenleben geschehen, daß eine Gegenkraft geschaffen wurde gegen alles das, was der Mond an Kräften der Sonne wegnimmt, während diese Sonne aus dem Kosmos her auf die Erde wirkt. Indem der Christus- Geist in einer Menschenseele seinen Wohnsitz aufgeschlagen hat und von da aus über das ganze Erdensein im Laufe der zukünftigen Erdenentwickelung verbreitet wird, ist Ersatz geschaffen für das, was die Mondenkräfte fortwährend entziehen den von der Sonne in die Erde eindringenden Sonnenkräften. Daher versteht diese Menschenseele ihre Beziehung zum Kosmos, wenn sie moralisch-spirituell zu den Tagen, die aus dem Kosmos hereindiktiert sind, aus sich heraus hinzusetzt den dritten Tag, den Tag des Todes und der Auferstehung von Golgatha. Und wenn sie so nahe aneinanderrücken, die fortschreitenden kosmischen Sonnenkräfte, die in ihrer unendlichen Güte der Erde immer neues Leben geben wollen, und der strenge Mondengeist, der ob der Wesenheit des Luzifer und seiner Kräfte wegnehmen muß der Sonne, insoferne sie nur die natürliche Sonne ist, ihre Kräfte, so kann hinzufügen zu den beiden als dritten Tag, moralisch-spirituell, wie die Antwort auf die große kosmische Frage, die Menschenseele diesen Ostertag. Wunderbar stehen sie nebeneinander in solchen Jahren, wie dieses Jahr eines ist.

Karfreitag! - er darf uns in diesem Jahre besonders mahnen in kosmisch-okkulter Schrift daran, daß der Sonne immerzu mit jedem neuen Frühling Kräfte genommen sind, und daß die Erde früher ersterben könnte, als bis die Menschenseele all ihre Kräfte entwickelt hat. Vollmondtag am Karsamstag, ein wunderbares Geheimnis! Oben im Kosmos das wunderbare Zeichen, das Sinnbild des gestrengen Jahve, der seine Donnerstimme wallen läßt durch das Paradies, in dem die menschliche Sünde die Folge der Versuchung ausstrahlt; unten auf der Erde das Symbolum der neu erstandenen Erdenkraft, der im Grabe ruhende Christus! Es geht tief in die Seele, die okkultistisch empfinden kann, wenn sich gerade über dem Ostergrabe, dem Sinnbild des Hineindringens des Christus-Impulses in den Erdenleib, breitet das silberne, ernste und strenge Vollmondlicht. Darauf folgend das Sinnbild der wiedererstandenen Sonne, der aus der Menschenseele wiedererstandenen Sonne, der Ostersonntag! Fühlen wir diese Dreiheit in unserer Seele, fühlen wir die kosmische Sonne, gefolgt von dem kosmischen Mond, gefolgt von der moralisch-geistigen Sonne, fühlen wir in dieser Dreiheit in unserer Seele das Symbolum, wie überwindet der Geist die Materie, wie überwindet das Leben den Tod, fühlen wir etwas davon, was uns erfüllen kann, wenn wir im rechten Sinne des Wortes Okkultisten unserer Zeit sind, wie jene Kraft, die wir als den Christus- Impuls bezeichnen, immer stärker und stärker dem Erdenmenschen aufgehen wird, damit die Menschen in dem immer mehr und mehr sich offenbarenden Christus-Impuls fühlen lernen, was in ihnen selbst enthalten sein muß, damit sie als Menschen finden den Weg hinaus aus der ersterbenden Erde zu höheren Entwickelungsstufen der unsterblichen, in Ewigkeiten hinauslebenden Menschenseele!“ (Lit.:GA 150, S. 33f)

Literatur

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Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.