Trias (Religion)

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Anna selbdritt, Paris, Louvre

Eine Trias oder Triade (von griech. τριάς, gen. τριάδος = „Dreiheit, Dreizahl“) bezeichnet in der Religion eine Götterdreiheit.

Göttliche Triaden (Dreiheiten, also drei verschiedene, zusammengehörende Gottheiten) sind aus den meisten polytheistischen Mythologien bekannt. In der Römischen Mythologie bildeten beispielsweise Jupiter, Juno und Minerva eine Trias, im Hinduismus wird die Triade aus den Göttern Brahma (dem Schöpfer), Vishnu (dem Bewahrer) und Shiva (dem Zerstörer) als Trimurti bezeichnet. Shakti-Verehrer, die Anhänger der weiblich dargestellten Form Gottes, kennen auch eine weibliche Trimurti mit Saraswati der Schöpferin, Lakshmi der Erhaltenden und Kali der Zerstörerin.

Götterdreiheiten wurden vor allem in der ägyptisch-chaldäischen Zeit verehrt, während man in der urpersischen Zeit die Dualität und in der urindischen Kultur die Einheit des Göttlichen betonte. Auch die hinduistische Trimurti stammt erst aus der ägyptisch-chaldäischen Zeit.

„Der erste, der urindische Zeitraum, der entwickelte eine Religion, die wie ein inneres Aufleuchten erscheint, wie eine innere Wiederholung in Vorstellungen und Gefühlen des allerersten Zeitraums, wo Sonne und Mond noch mit der Erde verbunden waren, wo jene erhabenen Wesen der Sonne noch auf der Erde wohnten. Wir können uns denken, daß da eine erhabene Vorstellung geweckt werden mußte. Und den Geist, der sich mit allen Engeln und Erzengeln, mit allen Geistern, hohen Göttern und Wesenheiten verband, in dem ersten Zustande der Erde, dem Urnebel, den faßte das indische Bewußtsein zusammen unter einer hohen Individualität, unter dem Namen Brahm, Brahma. Im Geiste wiederholte die erste Kulturepoche der nachatlantischen Zeit das, was geschehen war. Sie ist nichts anderes als eine Wiederholung der ersten Erdepoche im inneren Anschauen.

Nun fassen wir die zweite Kulturperiode ins Auge. In dem Prinzip des Lichtes und der Finsternis, da haben wir das Religionsbewußtsein der urpersischen Kulturperiode. Da stellten die großen Eingeweihten zwei Wesenheiten, von denen sie die eine in der Sonne personifiziert sahen, die andere im Monde, die stellten sie einander gegenüber. Ahura Mazdao, die Lichtaura, Ormuzd, ist das Wesen, das die Perser als den höchsten Gott verehrten; Ahriman ist der böse Geist, der Repräsentant aller der Wesen, die die Erde plus Mond besaß. Eine Erinnerung an die zweite Erdepoche ist die Religion der Perser.

Und in der dritten Kulturperiode war es so, daß der Mensch sich sagen mußte: In mir sind die Kräfte der Sonne und des Mondes, ich bin ein Sohn der Sonne und ein Sohn des Mondes. Alle die Kräfte der Sonne und des Mondes stellen sich wie Vater und Mutter dar. Haben wir Einheit in der Urzeit als die Anschauung der Inder, die Zweiheit nach der Trennung der Sonne sich spiegelnd in der Religion der Perser, so finden wir niedergelegt in der religiösen Anschauung der Ägypter, Chaldäer, Assyrer, Babylonier die Dreiheit, wie sie in der dritten Erdepoche da war, nach der Trennung von Sonne und Mond. Die Dreiheit tritt in allen Religionsanschauungen des dritten Zeitraumes auf, und im Ägyptertum wird sie vertreten durch Osiris, Isis und Horus.“ (Lit.:GA 106, S. 34f)

Ein Teil der Bewegung des New Age bezieht sich auf die ägyptische Göttertriade, bestehend aus Osiris (Gott des Todes), Isis (Göttin der Fruchtbarkeit und Natur) und deren Sohn Horus (Gott des Lichts).

Die christliche Dreifaltigkeit wird oft fälschlicherweise als Trias bezeichnet. Nach dem Verständnis der orthodoxen, katholischen und der evangelischen Kirchen handelt es sich jedoch bei der Trinität um ein anderes Konzept als bei der Triade, bei der nicht die im Bekenntnis von Nicäa 325 festgeschriebene Wesensgleichheit der drei göttlichen Personen betont wird.

Im Christentum gibt es daneben das bekannte Bild der Anna selbdritt, eine Darstellung von Maria, ihrer Mutter Anna und des Jesuskindes. Die berühmteste Darstellung stammt von Leonardo da Vinci.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
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