Sigismund von Gleich

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Sigismund von Gleich

Sigismund von Gleich, Pseudonym "Hans Heinrich Frei" (* 29. September 1896 in Ludwigsburg/Baden-Württemberg; † 1. November 1953 in Zeist/Provinz Utrecht) war ein früher Anthroposoph, Autor und Vortragsredner.

Leben

Sigismund von Gleich wurde als zweiter Sohn eines hoch dekorierten deutschen Offiziers geboren und sollte wie dieser eine militärische Laufbahn einschlagen. Doch schon bald nach Dienstantritt gab eine schwere Lungenerkrankung seinem Leben eine völlig neue Richtung. Der behandelnde Militärarzt teilte seiner Mutter mit, dass Sigismund zu seiner Genesung einer tragenden Weltanschauung bedürfe. Diese fand Sigismund in Rudolf Steiners Schrift «Theosophie», die die Mutter von einer Bekannten erhalten hatte. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs beschloss Sigismund von Gleich sein weiteres Leben ganz der Anthroposophie zu widmen, nachdem er zuvor noch kurz erwogen hatte, zuerst ein Studium zu absolvieren. An dem von Eugen Kolisko und Walter Johannes Stein in Stuttgart gegründeten „Archiv des Goetheanismus“ fand er dazu eine passende berufliche Möglichkeit. Der Vater war als General und überzeugter Katholik darüber dermaßen empört, dass er mit zahlreichen Vorträgen als scharfer Gegner Rudolf Steiners auftrat.

Sigismund von Gleich wurde indessen die redaktionelle Betreung der neu gegründete Zeitschrift «Die Drei» übertragen, die sich für die von Rudolf Streiner gegeben Impulse zur Dreigliederung des Sozialen Organismus stark machte. Ab 1922 war er auch als Vortragsredner tätig, zuerst in Hamburg, dann im Ruhrgebiet und später auch in Frankfurt am Main. Anfang der 1920er-Jahre heiratete er Magdalene Wienandt, mit der er später drei Söhne und eine Tochter hatte. Mit dem erstarkenden Nationalsozialismus wurde die Lage in Deutschland für Sigsmund von Gleich zunehmend schwierig. Die Familie übersiedelte deshalb in die Niederlande nach Zeist.

Gesundheitlich ging es Sigismund von Gleich in seinen letzten Lebensjahren nicht gut und er starb im Alter von nur 57 Jahren in Zeist.

Werke (Auswahl)

  • Mysterien-Dämmerung und Christus-Erscheinung, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1973
  • Die Inspirations-Quellen der Anthroposophie, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1981, ISBN 978-3880690875
  • Marksteine der Kulturgeschichte: I.-IV. Teil, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1982, ISBN 978-3880691025
  • Die Umwandlung des Bösen, 3. Edition, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1984, ISBN 978-3880690356
  • Von Thales bis Steiner: Eine Lebensgeschichte des Denkens, mit einer Betrachtung über das Ich, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1985, ISBN 978-3880691261
  • Geisteswissenschaft: Kunstoffenbarung und religiöse Lebensanschauung, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1986, ISBN 978-3880691179
  • Urgeschichte der Menschheit, 7000 Jahre: zwischen 12000 und 5000 v. Chr., 3. Edition, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1987, ISBN 978-3880690318
  • Die ästhetischen Briefe in Umschreibungen, Kooperative Dürnau 1987, ISBN 978-3888610226
  • Die Wahrheit als Gesamtumfang aller Weltansichten, 2. Edition, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1989, ISBN 978-3880692428
  • Geisteswissenschaftliche Entwicklungslinien im Hinblick auf den Impuls von Gondi-Schapur, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1983, ISBN 978-3880690301
  • Der Mensch der Eiszeit und Atlantis, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1990, ISBN 978-3-88069-027-1
  • Über die Wirkung der Tonarten in der Musik, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1993, ISBN 978-3880692916
  • Wahrheit gegen Unwahrheit über Rudolf Steiner, Stuttgart A.-G. Verlag 1993

Weblinks