Hypophyse

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Lage von Hypophyse (links) und Epiphyse (rechts) im Gehirn.

Die Hypophyse (griechisch υπόφυση, ipófissi, „das unten anhängende Gewächs“, lat. Glandula pituitaria, dt. Hirnanhangsdrüse), von Rudolf Steiners auch Schleimdrüse genannt, ist eine Hormondrüse und spielt eine übergeordnete Rolle im ganzen Hormonsystem. Sie reguliert insbesondere Vorgänge wie Fortpflanzung, Wachstum und Stoffwechsel. Die Hypophyse sitzt mitten im Kopf in Nasenhöhe auf dem als Türkensattel (Sella turcica) bezeichneten Knochenteil der Schädelbasis und gliedert sich in den Hypophysenvorderlappen, die sogenannte Adenohypophyse, die entwicklungsgeschichtlich aus der sog. Rathke-Tasche der Mundbucht hervorgeht und somit kein Hirnteil ist, und den auch als Neurohypophyse bezeichneten Hypophysenhinterlappen, der durch den Hypophysenstiel (Infundibulum) mit dem Hypothalamus des Gehirns verbunden ist. In den α-Zellen des Hypophysenvorderlappens wird während des Schlafs das Wachstumshormon Somatropin gebildet, am meisten während der Pubertät.

Nach Rudolf Steiner ist die Hypophyse zusammen mit der Epiphyse wesentlich an der Gedächtnisbildung beteiligt. Sie spielt auch eine wichtige Rolle bei der Meditation, wie Steiner anhand der Hexagramm-Übung zeigt:

„Wenn eine Seele derartig zu meditieren beginnt, so fängt ein Organ im physischen Körper an, sich zu entwickeln: die Schleimdrüse. Die Schleimdrüse ist beim normalen Durchschnittsmenschen ein kaum kirschkerngroßes Organ hinter der Zirbeldrüse. Aber es enthält unverhältnismäßig große Kräfte. Es reguliert nämlich den richtigen Aufbau des Körpers bezüglich seiner Größe. Bei den sogenannten Riesen, die herumgezeigt werden, liegt eine Erkrankung der Schleimdrüse vor. In irgendeiner Weise müssen sich durch sie in Bewegung gesetzten Kräfte ausleben. Wenn der Meditand an sich zu arbeiten beginnt, so werden in der Schleimdrüse Kräfte wachgerufen. Von der Schleimdrüse aus vollzieht sich der organische Aufbau aus dem Chaos der Empfindungen zum Astralkörper. Wenn die Schleimdrüse die Zirbeldrüse mit goldenen Fäden umströmt, dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo die Umwandlung des Astralkörpers zum Geistselbst, zum Manas, so weit fortgeschritten ist, daß nun der Atherkörper in die Buddhi verwandelt werden kann.“ (Lit.:GA 264, S. 196)

In der Zukunft wird die Hypophyse gemeinsam mit der Epiphyse das sogenannte ätherische Vorgrat bilden, eine Art von zweiter Wirbelsäule, das künftig als Gegenpart und Ergänzung zum Rückgrat, mit dem es sich später zu einem geschlossenen System verbinden wird, an der Vorderseite des Menschen ausgebildet wird. Durch geistige Schulung, wenn sie in richtiger Weise erfolgt, wird diese Entwicklung heute schon bis zu einem gewissen Grad vorweggenommen (Lit.:GA 266b, S. 119).

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
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