Schächer

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Die drei Kreuze, Radierung von Rembrandt van Rijn, 1683
Kreuzigungsszene mit den beiden Schächern - Holzrelief auf dem Eingangsportal der Basilika Santa Sabina all’Aventino in Rom (um 430)

Als Schächer (veraltet für „Mörder, Räuber“[1]; von mhd. schāchen „plündern, rauben“, aus ahd. scāhhāri „Räuber“ bzw. scāh „Raub“, abgeleitet von urgerm. *skēka-[2]) werden im Christentum gemeinhin jene beiden Männer bezeichnet, die gemeinsam mit dem Christus auf Golgatha gekreuzigt wurden. Sie werden in allen drei synoptischen Evangelien erwähnt (Mt 27,44 LUT, Mk 15,27 LUT, Lk 23,32-46 LUT), nicht jedoch im Johannesevangelium.

Die ausführlichste Schilderung gibt das Lukasevangelium. Der Schächer zur Linken des Christus diesen verspottet, bekennt der Schächer zur Rechten, dass der Christus nichts Unrechtes getan habe. Auf seine Fürbitte hin gewährt im der Christus Einlass ins Paradies.

„32 Es wurden aber auch andere hingeführt, zwei Übeltäter, dass sie mit ihm hingerichtet würden. 33 Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. 34 [Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!] Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum. 35 Und das Volk stand da und sah zu. Aber die Oberen spotteten und sprachen: Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes. 36 Es verspotteten ihn auch die Soldaten, traten herzu und brachten ihm Essig 37 und sprachen: Bist du der Juden König, so hilf dir selber! 38 Es war aber über ihm auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden König. 39 Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! 40 Da antwortete der andere, wies ihn zurecht und sprach: Fürchtest du nicht einmal Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? 41 Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. 42 Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. 44 Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, 45 und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. 46 Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.“

Lk 23,32-46 LUT

Im apokryphen Nikodemusevangelium werden erstmals die Namen der beiden Schächer genannt. Demnach heißt der halsstarrige linke Schächer Gestas (auch Gistas, Gesmas oder Stegas) und der reuige rechte Schächer Dismas (auch Dysmas, Dimas, seit dem Mittelalter auch Dumachus).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Duden online: „Schächer
  2. Schächer. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS), abgerufen am 5. Oktober 2020.