Igulim

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Die 10 Sephiroth, die sich aus dem göttlichen Urlicht Ain Soph Aur nach dem Tzimtzum in Form immer kleiner werdenden konzentrischen Kreisen (Igulim) herausbilden.

Igulim (hebr. עִגּוּלים, Kreise; Singular: עִגּוּל, igul, Kreis) ist eine Darstellungsform der 10 Sephiroth der jüdischen Kabbala in Form von 10 ineinandergeschachtelten Kreisen, die die ursprüngliche kosmische Schöpfungsordnung repräsentieren. Sie entsprechen den Planetensphären bis hinauf zum Tierkreis und damit zugleich den Herrschaftsgebieten der geistigen Hierarchien. Der innerste Kreis ist die Erdenwelt und entspricht Malchuth, der äußerste steht für den Kristallhimmel, der zugleich die Grenze bildet, die aus dem initialen Zimzum, dem Prozess der Zusammenziehung und Selbstbeschränkung Gottes, hervorgegangen ist.

Das göttliche Licht musste sich nach dem Zimzum (hebr. צמצום) zurückziehen und einen kreisförmigen Leerraum (hebr. חלל, chalal = Raum) freigeben, in dem sich die Schöpfung entfalten und gestalten konnte. In diesen begrenzten Raum wurde das zum feinen Lichtstrahl Kav (oder Qav) (hebr. קו, Linie [des Lichts]) verdichte schöpferische Licht in rhythmischen Pulsen hineingeworfen, aus dem ein weiterer Kreis hervortrat, dann noch einer usw., bis schließlich durch eine Folge weiterer Selbstbeschränkungen Gottes (Zimzumim, Plural) 10 Schöpfungskreise - eben die 10 Sephiroth - in einem streng geordneten Entwicklungslauf (Seder Hishtalshelut, hebr. סדר הִשְׁתַּלְשְׁלוּת) entstanden waren. Doch konnten die inneren sechs Sephiroth, von Chesed abwärts bis Jesod, der Gewalt dieses zum Strahl geformten göttlichen Lichts nicht standhalten. Es kam zum Bruch der Gefäße (Schvirat ha-Kelim) und ihre Scherben blieben in der Welt erhalten als leere, geistverlassene "Schalen" (Qlīpōt) und bildeten derart die Grundlage des Bösen. Je weiter innen die Kreise liegen, desto mehr haben sie sich auch von ihrem Ursprung im göttlichen Urlicht Ain Soph Aur entfernt und wurden um so stärker vom Bösen ergriffen.