Helmut Kiene

Aus AnthroWiki

Helmut Kiene (* 13. Juni 1952 in Nördlingen) ist ein anthroposophischer Arzt und Wissenschaftstheoretiker.

In seiner Jugend wurde er als Sportkletterer bekannt.

Helmut Kiene studierte Medizin in Freiburg mit anschließender Promotion. Heute lebt und arbeitet er im Schwarzwald als Facharzt für Innere Medizin und Onkologie. Zudem ist Helmut Kiene Leiter des Instituts für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie in Freiburg i.Br. (IFAEMM). Dieses Institut ist ein An-Institut der Universität Witten-Herdecke.

Kiene veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Wissenschaftstheorie, sowie Studien zur Praxis der anthroposophischen Medizin. In seinem Buch „Grundlinien einer essentialen Wissenschaftstheorie“ zeigte Kiene die fundamentale Bedeutung einer Wesenserkenntnis, d.h. einer essentialen Erkenntnis auf, die im heutigen Wissenschaftsbetrieb mit seiner fast durchgehend anti-essentialen Grundhaltung völlig vernachlässigt wird. Als Mediziner übte Kiene scharfe Kritik an den Einseitigkeiten der evidenzbasierten Medizin, die mit ihren statistisch ausgewerten randomisierten Doppelblindstudien die Individualität des Patienten aus den Augen verliert. Kiene entwickelte dazu eine „Cognition-based Medicine“, die als komplementäre Methodik des nicht-statistischen Nachweises der therapeutischen Wirksamkeit am individuellen Patienten eine Ergänzung für diesen Mangel bieten soll. Seine Arbeiten zu Erkenntnisfragen am Einzelfall flossen in die CARE-Guidelines zur Systematisierung der Erstellung von Einzelfallberichten ein.

Neuerdings tritt Kiene als Verteidiger der stigmatisierten Anthroposophin Judith von Halle auf.

Ausgewählte Werke

  • Grundlinien einer essentialen Wissenschaftstheorie. Die Erkenntnistheorie Rudolf Steiners im Spannungsfeld moderner Wissenschaftstheorien, Urachhaus Vlg., Stuttgart 1984, ISBN 3-87838-950-7
  • Komplementärmedizin - Schulmedizin. Der Wissenschaftsstreit am Ende des 20. Jahrhunderts, Schattauer Verlag, Stuttgart/New York 1994, ISBN 978-3794515929
  • Komplementäre Methodenlehre der klinischen Forschung: Cognition-based Medicine, Springer Verlag, Heidelberg/New York 2001, ISBN 3-540-41022-8, pdf
  • Die Mistel in der Onkologie: Fakten und konzeptionelle Grundlagen (mit Gunver Sophia Kienle), Schattauer Verlag, Heidelberg/New York 2003, ISBN 978-3794522828
  • Phantomleib, Stigmatisation und Geistesforschung. Judith von Halle und die anthroposophische Christologie, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2013, ISBN 978-3037690451

Siehe auch

Weblinks