Fruchterde

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(Weitergeleitet von Erde der Wachstumskräfte)

Die Fruchterde ist nach okkulter Anschauung die fünfte Schicht des Erdinneren und der Urquell des irdischen Lebens und heißt darum auch Erde der Wachstumskräfte.

"Diese Substanz ist voll von strotzender Wachstumsenergie. Jedes Teilchen derselben wächst sofort weiter wie ein Schwamm, wird immer größer und kann nur zusammengehalten werden von den oberen Schichten. Sie dient den Formen der vorhergehenden Schicht als dahinterstehendes Leben." (Lit.: GA 95, S. 146)

"Diese Schicht heißt Erde der Wachstumskräfte. Sie enthält die Ursprungsquelle des irdischen Lebens, eine Substanz knospender, reichlich sich vermehrender Energien." (Lit.: GA 94, S. 109)

"Die fünfte Schicht nennt man die Fruchterde. So heißt sie aus ganz besonderem Grunde. Die Naturforscher oder überhaupt die Menschen fragen danach: Wie ist das Leben entstanden? - Nicht nur bei populären Vorträgen, sondern auch in naturwissenschaftlichen Schriften wird das immer wieder diskutiert. Doch nur diejenigen, welche auf dem Gebiete der Geistesforschung blutige Dilettanten sind, stellen diese Frage. Für die Geistesforschung kann sich die Frage, wie das Lebendige entstanden ist, gar nicht stellen, sondern lediglich die Frage: Wie ist das Tote entstanden? - Ich habe Ihnen das schon einmal an einem Vergleich begreiflich zu machen versucht. Schauen Sie sich die Steinkohle an: sie ist jetzt nichts weiter als Stein, und dennoch, wenn Sie Jahrmillionen in unserer Erdentwickelung zurückverfolgen könnten, dann würden Sie feststellen, wie das, was da in der Steinkohle ist, von riesigen Farnwäldern herstammt, die verkohlt sind. Was ist also die Steinkohle? Aus ganzen Wäldern ist sie entstanden; ganz und gar lebendig war die heute tote Steinkohle.

Könnten Sie sich den Meeresboden anschauen, so würden Sie mancherlei Kalkgebilde finden. Wenn Sie Meerestiere beobachten würden, so könnten Sie sehen, daß diese Tiere fortwährend Kalk absondern. Diese Kalkschale ist das, was als festes Material bleibt. Sie haben hier wiederum das Tote als Produkt des Lebendigen. Hätten Sie die übersinnlichen Wahrnehmungsorgane entwickelt, um entsprechend weit in der Erdentwickelung zurückzugehen, so würden Sie finden, daß alles Tote vom Lebendigen kommt, daß auch der Bergkristall und der Diamant, überhaupt alles Tote, vom Lebendigen herstammt. In der äußeren Natur ist das Versteinern ein ähnlicher Prozeß wie die Entstehung des Knochensystems in uns. Sie wissen, es gibt auch Fische, die noch kein Knochensystem haben. Beim Menschen finden Sie in früheren Zuständen auch noch keine Knochen, nur Knorpel. Alles Knochensystem ist eine Art von beginnendem Leblosen im Menschen. Es ist derselbe Prozeß der Verdichtung.

So haben Sie sich auch den lebendigen Erdenkörper vorzustellen. Der ganze Erdenkörper ist ein lebendiger Organismus. Die richtige Frage ist also: Wie ist das Tote, das Leblose, entstanden? - Es ist eine der unsinnigsten Fragen: Wie ist das Lebendige aus dem Toten entstanden? - weil das Lebendige zuerst war und das Tote sich als Versteinerung, als Verhärtung abgesondert hat. So gab es einst auf unserem ganzen Erdkörper Leben, und das Leben, das damals vorhanden gewesen ist, als es noch kein Totes gab, war ursprünglich lebendige Materie. Das ist noch enthalten in dieser Fruchterde. Sie lebt nicht nur so, wie die früheren Dinge, ein Leben, das dem jetzigen Leben ähnlich ist. Hier in der Fruchterde ist ursprünglichstes Leben vorhanden, wie es auch auf der Erdoberfläche vorhanden war, als es dort noch nichts Lebloses gab. So haben wir uns also die fünfte Schicht, die Fruchterde, vorzustellen." (Lit.: GA 96, S. 35f)

„Die fünfte Schicht wird die Fruchterde genannt. Könnte sie ins Freie gelangen, so würden wir an so einem Stück Fruchterde die Beobachtung machen, wie fortwährend Formen auf Formen aus ihr entständen und wieder vergingen. Sie besitzt gleichsam Seele, die Fähigkeiten einer nach Gestaltung ringenden Seele.“ (Lit.:GA 97, S. 280f)

„Und die fünfte Schicht, die Fruchterde, hat die Eigentümlichkeit, daß sie als Material selbst von einer unendlichen Fruchtbarkeit ist. Wenn Sie einen Teil dieser Erdenschicht haben würden, so würde sie fortwährend aus sich heraus neue Triebe und Sprossen hervorsprießen lassen; strotzende Fruchtbarkeit ist das Element dieser Schicht.“ (Lit.:GA 107, S. 178)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.