Der Richtige Preis

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Die Formel des Richtigen Preises lautet:

„Ein richtiger Preis ist dann vorhanden, wenn jemand für ein Erzeugnis, das er verfertigt hat, so viel als Gegenwert bekommt, daß er seine Bedürfnisse, die Summe seiner Bedürfnisse, worin natürlich eingeschlossen sind die Bedürfnisse derjenigen, die zu ihm gehören, befriedigen kann so lange, bis er wiederum ein gleiches Produkt verfertigt haben wird.“ (Lit.:GA 340, S. 82)

Bedeutung

Der Richtige Preis ist ein idealer Preis. Er wird dann entstehen, wenn die drei Glieder des sozialen Organismus (soziale Dreigliederung) frei zusammenwirken. (Lit.:GA 23, S. 131)

Die Preisformel ist abstrakt, aber dennoch erschöpfend, vergleichbar mit der Bedeutung des Pythagoräischen Lehrsatzes für alle rechtwinkligen Dreiecke. (Lit.:GA 340, S. 82)

Die grosse Bedeutung der Preisformel wird deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass im Wirtschaftsleben letztlich alles in den Preisen sich entscheidet. Die Preisfrage ist die allerwichtigste in der volkswirtschaftlichen Betrachtung. (Lit.:GA 340, S. 110)

Mit der Zukunft rechnen

Wesentlich ist, dass mit dem erhaltenen Geldbetrag ein zukünftiges Produkt hergestellt werden kann, weil sich die wirtschaftlichen Vorgänge fortlaufend ändern. (Lit.:GA 340, S. 82)

Ein richtiges Verständnis für die wirtschaftlichen Vorgänge - und daraus abgeleitet für ein treffsicheres Handeln - kann nur geschehen, wenn man die künftigen Prozesse mit dem, was vorangegangen ist, ins Werk setzt. (Lit.:GA 340, S. 83)

Rolle der wirtschaftlichen Assoziationen

Richtige Preise können nicht von staatlichen Institutionen amtlich festgelegt werden, sondern nur in den wirtschaftlichen Assoziationen lebendig erfasst werden (Lit.:GA 23, S. 132), da zur Erfassung die tatsächlichen, konkreten Bedingungen in ihrer Veränderlichkeit verstanden werden müssen. Dies kann nur geschehen im Zusammenwirken der beteiligten drei Akteure des Wirtschaftslebens: Produzent, Händler und Konsument.

Entstehung der Formel

Rudolf Steiner erwähnte diese Formel zum ersten Mal in seinem Buch "Kernpunkte der sozialen Frage" (Lit.:GA 23, S. 131) und erläuterte sie weiter in seinem "Nationalökonomischen Kurs". (Lit.:GA 340, S. 82)

Literatur