Arupa

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Arūpa (skrt. अरूप; Pali, von rūpa „Form“ und a „nicht, Verneinung“) bedeutet soviel wie nicht geformt, formlos, steht also für die völlige Formlosigkeit bzw. Gestaltlosigkeit. In diesem Sinn formlos sind nur höhere, rein geistige schöpferische Zustände. In der theosophischen Lehre wird dem entsprechend das höhere Arupa-Devachan, in dem die Quellen der schöpferischen, noch formlosen Gedanken liegen, unterschieden von dem niedereren Rupa-Devachan, in dem die Gedankenformen zu finden sind, die unserer Welt zugrunde liegen.

Als Arupa-Zustand wird auch der erste Formzustand der sieben Formzustände bezeichnet, die jeder Lebenszustand während der Weltentwicklung durchläuft. Seine höhere Metamorphose ist der siebente und höchste Formzustand, der sog. archetypische Formzustand.

„Der Arupazustand und der archetypische Zustand unterscheiden sich wesentlich von den fünf anderen Zuständen. Eigentlich beginnt in Wirklichkeit der Formzustand auf dem Rupaplan. Auf dem Arupaplan gibt es noch keine Form, sondern nur die Anlage dazu, und auf dem archetypischen Plan gibt die Form sich selbst ihre Form, sie ist da ganz Leben. Daher sind der erste und der siebente Formzustand eigentlich Lebenszustände, in denen der siebte immer der des Status nascendi (Entstehung) des folgenden ersten ist, oder bei denen der siebte (der archetypische) das geworden ist, was im ersten im Status nascendi war. Der archetypische Formzustand ist ein solcher, bei dem die Form Leben geworden ist, und der arupische ein solcher, bei dem die Form noch Leben ist. Eigentlich haben wir daher nur fünf Prajapatis der Form, weil zwei von den sieben schon zu den höheren Prajapatis des Bewußtseins gehören. Man könnte vielleicht sagen, daß Lebensstadien und Formzustände nur verdichtete Bewußtseinszustände sind, oder auch die passive Seite des aktiven Bewußtseins, oder auch die eigentliche negative Seite des Weltbildes, während das Bewußtsein die positive Seite ist. Es gehören also der erste und der letzte der Prajapatis der Formzustände schon zu der höheren Hierarchie der Prajapatis des Bewußtseins.“ (Lit.:GA 89, S. 178)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.